Johann Sanitzer
Johann Sanitzer
Johann Sanitzer war Leiter des Referates "Reaktion, Legitimismus, Rechtsopposition" des Gestapo-Hauptquartiers im vormaligen Hotel Metropol am Morzinplatz. Er trat bereits 1933 der noch verbotenen NSDAP bei. Besonders hervor tat er sich bei der Verhaftung von rund 70 Fallschirmspringern, die von der Sowjetunion ausgebildet und in der "Ostmark" abgesprungen sind, um als Agenten zu agieren. Jedoch wurden sie mittels fingierter Funksprüche in eine Falle gelockt.
Sanitzer war berüchtigt für sein brutales Vorgehen gegenüber Gefangenen. Seine Foltermethoden und Misshandlungen bei Verhören arteten laut Überlebender zu wahren Gewaltorgien aus.
Johann Sanitzer wurde 1949 vom Wiener Volksgericht zu lebenslangem schweren Kerker verurteilt. Allerdings wurde er kurze Zeit später von der sowjetischen Besatzung in die Sowjetunion gebracht, wo er bis 1955 inhaftiert war. Nach seiner Rückkehr wurde seine lebenslange Kerkerstrafe auf rund sieben Jahre verkürzt.