Feuerwehr am Hof
Eine Gedenktafel erinnert heute an die Widerstandskämpfer der Wiener Feuerwehr, die dem Naziterror zum Opfer fielen
Die Zentralwache am Hof wurde 1732 nach Plänen von Anton Ospel gestaltet. Die beiden Figuren "Beharrlichkeit und Stärke", die eine vergoldete Weltkugel tragen, prägen seither den Gesamteindruck des Gebäudes. Neben dem Portal erinnert heute ein Gedenkstein an sechs Feuerwehrmänner, die der NS-Justiz zum Opfer gefallen sind.
Widerstand in der Wiener Berufsfeuerwehr
Auch in den Reihen der Wiener Berufsfeuerwehr gab es Widerstand gegen den Naziterror.
Die Widerstandskämpfer der Wiener Feuerwehr sammelten Geldspenden zur Unterstützung von Angehörigen verfolgter, verhafteter und hingerichteter Kollegen und verbreiteten illegale Flugschriften gegen das NS-Regime. Bereits im Februar 1943 rollte die Verhaftungswelle der Wiener Gestapo gegen Feuerwehrleute an.
Am 25. März 1944 wurden Hermann Plackholm, Johann Zak und 45 weitere Feuerwehrmänner vom Obersten SS- und Polizeigericht gegen Widerstandskämpfer wegen "Vorbereitung zum Hochverrat", "Landesverrat" beziehungsweise "Feindbegünstigung" zum Tode oder zu Zuchthausstrafen verurteilt. Alle Feuerwehrmänner wurden nach der Urteilsverkündung in das Konzentrationslager Mauthausen verschleppt. Plackholm und Zak wurden in Wien im Oktober 1944 erschossen, doch der Widerstand ging heimlich weiter.
Aus Abschreckungsgründen eine Hinrichtung als öffentliches Spektakel
Diese öffentliche Erschießung am 31. Oktober 1944 inszenierten die Nationalsozialisten als menschenverachtendes Schauspiel. Kommandant Stanzig von der Feuerschutzpolizei zwang 600 Feuerwehrmänner, sich als Zuschauer auf der Schießstätte einzufinden und der Erschießung von Hermann Plackholm und Johann Zak auf dem Kagraner Militärschießplatz zuzusehen.