Bruno Kreisky (1911-1990)
Bruno Kreisky (1911-1990)
Bruno Kreisky war von 1970 bis 1983 Bundeskanzler in Österreich. Der SPÖ-Politiker modernisierte Österreichs Sozialgesetzgebung und baute somit den Sozialstaat maßgeblich aus.
Kreisky wurde am 22. Jänner 1911 in einem jüdischen Elternhaus geboren. Bereits in jungen Jahren engagierte er sich für die Sozialdemokratie im Verband Sozialistischer Mittelschüler und der Sozialistischen Arbeiterjugend. Nach dem Schulabschluss studierte er Rechtswissenschaften. Zeit seines Lebens setzte er sich für Demokratie und Sozialismus ein.
Kreisky setzte sich gegen den austro-faschistischen Ständestaat ein. Als die Sozialdemokratische Arbeiterpartei im Februar 1934 verboten wurde, war er Mitbegründer der Revolutionären Sozialistischen Jugend. 1935 wurde er beim Verteilen von Flugblättern und Propagandamaterial festgenommen.
Im sogenannten "Sozialistenprozess" wurde Kreisky wegen Hochverrats zu einem Jahr Kerker verurteilt. Bei seiner Verhandlung äußerte sich Kreisky vehement gegen Diktatur und verurteilte sie hart. Nach seiner Enthaftung 1936 setzte er seine illegalen Tätigkeiten für die Revolutionären Sozialisten fort.
Am 15. März 1938 wurde Kreisky von der Gestapo in "Schutzhaft" genommen und aufgefordert, das Land unverzüglich zu verlassen. Er verbrachte die NS-Zeit im Exil in Schweden, setzte sich allerdings unermüdlich für die Unabhängigkeit Österreichs ein.
Nach der Befreiung Österreichs war Kreisky zunächst österreichischer Diplomat in Schweden, später Staatssekretär und Außenminister. Bruno Kreisky starb am 29. Juli 1990.